Wie du authentisches Material zum Sprachenlernen nutzen kannst

Authentisches Material

Wie du authentisches Material zum Sprachenlernen nutzen kannst

Als Anfänger nutzt du natürlich noch kein authentisches Material. Das Lernen ist ganz einfach: Du hast ein Lehrbuch oder einen Sprachkurs und lernst jeden Tag etwas Neues hinzu – und es sieht so aus, als würden die Themen niemals ausgehen. Von Woche zu Woche hast du ein Thema nach dem anderen durchgearbeitet, dich in den einzelnen Bereichen an deinen Erfolgen gefreut. Irgendwann aber kam der Punkt, an dem die Lehrbücher endeten und du auf authentisches Material angewiesen warst.

 

Woher aber kommt authentisches Material?

 

Du findest dieses Material überall. Das Wichtige dabei ist: Arbeite mit Materialien, die dich interessieren! Wenn dich nämlich etwas interessiert, dann beschäftigst du dich gerne und oft damit.

Du brauchst schriftliches Material? Dann suche dir im Internet, in Zeitungen, in Büchern oder in Broschüren deine Lerninhalte. Es gibt großartige Blogs, Zeitungsartikel oder Dossiers, die sicherlich auch genau deinen Geschmack treffen. Über eine entsprechende Suche in den Suchmaschinen wirst du schnell fündig.

Du benötigst authentisches Material zum Anhören? Dann konzentriere dich auf Podcasts, Hörbücher, vertonte Zeitschriften, YouTube-Videos und Multimedia-Inhalte. Auch hier findest du in deinen Interessensgebieten unendlich viele Möglichkeiten. Suche hier auf dem Hörbuchportal audible, auf YouTube oder auf iTunes.

 

Der besondere Tipp: Häufig liegt das Material sowohl in schriftlicher als auch in vertonter/verfilmter Form vor. Das ist ideal für dich, dann hast du nämlich zum Lernen gleich beide Versionen parat. Du kannst hören oder lesen – je nachdem, was besser passt.

 

Hier sind zum Beispiel Blogartikel zu nennen, die auch als Podcast eingesprochen worden sind. Auch Hörbücher (beispielsweise über audible) in Verbindung mit einem E-Book oder gedruckten Buch gehören dazu. Wusstest du eigentlich, dass E-Books bei Amazon günstiger sind, wenn du schon das Hörbuch dazu gekauft hast?

 

Wie kannst du das Material nutzen?

 

Du hast jetzt verschiedene Möglichkeiten. Ich stelle dir hier zwei exemplarische Lerneinheiten vor – Variationen kannst du natürlich jederzeit vornehmen. Schließlich ist es ja dein Lernen. Dir soll es gefallen!

 

1)    Du arbeitest mit Hörmaterial

 

Zuerst stimmst du dich auf das Thema ein, indem du dir die Überschrift des Hörtextes durchliest (diese erscheint auf deinem Smartphone oder iPod) und dir schon erste Gedanken dazu machst, was du vom Text erwartest. Du stellst dir Fragen, vielleicht schon in deiner Lernsprache, auf die du eine Antwort im Text erwartest. Danach hörst du dir deinen Text an und konzentrierst dich nur auf das Globalverstehen. Kümmere dich nicht um die Einzelwörter, sondern kläre erst einmal die groben Fragen – meist sind das die klassischen W-Fragen: wer?, was?, wo?, wann?, wie?, warum?

Beim zweiten Anhören kannst du dich schon um weitere Details kümmern. Höre dir den Text so oft an wie nötig. Keine Angst, diese „Arbeit“ kannst du in Wartezeiten, im Auto oder beim Sport erledigen – so kostet es dich keine zusätzliche Lernzeit.

Jetzt beginnt der aktive Teil des Lernens. Du kannst dir den Text nach und nach anhören und schreiben, du kannst dir Vokabeln oder besser noch Satzteile herausschreiben und in deinen Vokabeltrainer aufnehmen, du kannst bestimmte Strukturen herausnehmen und diese in anderen Kontexten verwenden. Schreibe neue Sätze, denke dir andere Situationen aus. Im Internet gibt es übrigens Portale wie Busuu, Lang-8 oder Italki, auf denen du deine selbstgeschriebenen Texte auch von Muttersprachlern korrigieren lassen kannst! Alle von dir geschriebenen Texte kannst du dir selbst laut vorlesen. Höre dir den Text satzweise an, drücke nach jedem Satz auf „Pause“ und sprich das Gehörte nach.

Probiere auch einmal die Technik des Shadowing aus. Shadowing heißt, dass du den Text ganz leicht zeitversetzt mitsprichst. Das erfordert etwas Übung, also fange mit kurzen und sehr einfachen Texten an und steigere dich nach und nach.

 

2)    Du arbeitest mit schriftlichem Material

 

Auch hier stimmst du dich zuerst auf das Thema ein, indem du dir die Informationen zum Text durchliest und die Bilder dazu betrachtest. Mache dir auch hier schon Gedanken, was du dir vom Text erwartest. Vielleicht hast du auch schon Vorkenntnisse zu diesem Thema? Welche Vokabeln und Ausdrücke in deiner Lernsprache, die zum Thema passen könnten, kennst du schon? Vielleicht macht es dir Spaß, eine Mindmap mit deinem Vorwissen zu zeichnen? Diese Mindmap ergänzt du ganz am Schluss der Lerneinheit mit den neu gewonnenen Erkenntnissen aus dem Text.

Jetzt beginnt der Leseprozess. Beim ersten Lesen konzentrierst du dich auf das Globalverständnis – worum geht es im Großen und Ganzen? Lasse die Einzelwörter außer acht, kümmere dich nicht um Grammatikformen oder um Details. Auch hier kannst du gut die W-Fragen einsetzen. Nach dem ersten Lesen folgt der zweite Durchgang: Jetzt achtest du auf weitere Informationen. Lies den Text so oft durch wie nötig. Gerne kannst du ihn auch übersetzen. Vergiss nicht, unbekannte Wörter zu markieren und – sofern du sie als wichtig und lernenswert ansiehst – herauszuschreiben. Auch hier gilt: Trage diese Wörter sofort in deinen Vokabeltrainer ein.

Suche dir auch hier Strukturen oder Wörter heraus und verwende sie aktiv, schriftlich oder mündlich, in anderen Zusammenhängen. Bastle dir einen Lückentext aus deinem Text: Du gibst den Text einfach in den Computer ein und löschst jedes 6. Wort heraus (oder alle Verben oder alle Präpositionen). Drucke dir diese Variante aus und setze die Wörter wieder ein. Du hast ja den Originaltext zur Kontrolle.

Speichere dir aber unbedingt die Originalversion vorher ab! Diese brauchst du nämlich gleich noch.

Bei deiner Originalversion änderst du den Zeilenabstand so ab, dass du den Text in Streifen schneiden kannst. Mische die Streifen durch und setze den Text wieder zusammen.

Du kannst auch den Text laut lesen oder abschreiben – nutze deine Fantasie: Du findest sicherlich noch weitere Möglichkeiten.

 

Der besondere Tipp:

Analysiere doch einmal Sätze aus deinem Text. Du wirst staunen, wie abwechslungsreich du dabei lernen kannst!

Hier ein Beispiel:  Heute haben wir zwei Stunden lang auf dem Sportplatz unseres Dorfes Fußball gespielt.

In diesem Satz findest du verschiedene Informationen, die du nutzen kannst:

1)    Heute: Erstelle doch gleich eine Liste mit verschiedenen Zeitangaben, natürlich in deiner Lernsprache.

2)    Zwei Stunden lang: Schreibe 5 Sätze, in denen du diesen Ausdruck (eventuell in abgewandelter Form) verwendest.

3)    Auf dem Sportplatz: Schreibe 10 weitere Ortsangaben in der Stadt auf.

4)    Unseres Dorfes: Beschäftige dich in deiner Lernsprache mit den Grammatikregeln der besitzanzeigenden Begleiter.

5)    Fußball: Welche weiteren Sportarten gibt es noch?

6)    Spielen: Setze dieses Verb doch einmal in verschiedene Zeiten.

 

Authentisches Material findest du auch bei Facebook

 

Ja, du hast richtig gelesen. Als Facebook-Mitglied kannst du Seiten abonnieren, die dich interessieren und wirst so immer über Seitenaktualisierungen informiert. Wenn du dich dabei auf Seiten beschränkst, die für dein Lernen interessant sind, dann hast du im Laufe der Zeit eine großartige Bibliothek, aus der du frei auswählen kannst. Gehe doch gleich einmal auf unsere CourseFindersGermany-Facebookseite: Dort posten wir nicht nur eigene Inhalte, sondern teilen auch Beiträge anderer, auch in anderen Sprachen. Du kannst mir glauben, dass du dort wahre Perlen zum Sprachenlernen finden kannst! Und natürlich freuen wir uns über Kommentare von dir und über dein Like für die Facebookseite und die einzelnen Artikel.

 

Du wirst sehen, dass du so sehr abwechslungsreich lernen kannst und dass authentisches Material den Schrecken verlieren wird. Auf diese Weise lernst du sehr praxisbezogen und wirst feststellen, dass du auf Reisen und auch sonst bei Kontakt mit Muttersprachlern viel besser zurechtkommen wirst. Eine bessere Vorbereitung auf Land, Kultur und Sprache gibt es nicht!

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