Wie du mit Rückschlägen beim Sprachenlernen umgehst

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Wie du mit Rückschlägen beim Sprachenlernen umgehst

Beim Sprachenlernen wirst du am Anfang sehr große Fortschritte machen. Du wirst immer wieder neue Grammatikstrukturen und Vokabeln lernen, du wirst hochmotiviert sein. Aber irgendwann – der eine früher, der andere später – wirst du an den Punkt kommen, an dem du das Gefühl hast, nicht mehr weiterzukommen. Du hast den Eindruck, alles wieder zu vergessen, nichts Neues mehr dazuzulernen, und außerdem sind sowieso alle gegen dich! Und die Fehler, die du immer wieder machst, sind sowieso mehr als peinlich! Wenn du also Ratschläge brauchst, wie du mit Rückschlägen beim Sprachenlernen umgehst, dann ist dieser Artikel genau richtig für dich.

Es gibt im Wesentlichen drei Arten von Widrigkeiten. Erstens die Fehlentscheidungen, zweitens die Rückschläge und drittens die Kritik von außen. Alle drei können dir aber das Sprachenlernen verleiden.

1)      Fehlentscheidungen

Hast du dich entschieden, Französisch zu lernen? Warum eigentlich? Ach ja, du hast diesen tollen Bericht in der Zeitung gelesen, dass die Provence so schön sein soll. Also hast du beschlossen, dass du dort deinen Sommerurlaub im nächsten Jahr verbringen wirst. Der nächste Weg führte dich in die Buchhandlung. Du hast dir ein Französischbuch gekauft, es voller Begeisterung nach Hause getragen und auf den Schreibtisch gelegt. Dann kam der Alltag.

In deinem Alltag hast du dann festgestellt, dass du erstens keinen Plan zum Französischlernen hast – nach den ersten Wochen war die Motivation schon etwas zurückgegangen und die Lernpausen wurden länger und länger – und dass deine Familie bei der Wahl deines Urlaubszieles nicht so recht mitzieht. Alle wollen viel lieber nach Italien. Du wurdest also das unbestimmte Gefühl nicht los, irgendwie ohne einen großen Nutzen Französisch zu lernen – wäre Italienisch jetzt nicht besser?

Jetzt wäre es an der Zeit, eine Entscheidung zu treffen. Liegt dir an der französischen Sprache wirklich so viel oder lässt du sie bleiben und schwenkst um auf Italienisch – oder eine andere Sprache, für die du mehr Verwendung hast und die dir mehr liegt? Du hast immer die Wahl – entscheide eigenverantwortlich und suche dir eine Alternative, mit der du glücklich bist. Nur glückliche Lerner sind auch erfolgreich.

2)      Rückschläge

Angenommen aber, du hast dich dazu entschlossen, bei Französisch zu bleiben. Wochenlang, monatelang lernst du und machst Fortschritte. Täglich kommen neue Wörter und Grammatikstrukturen hinzu, nahezu täglich hast du Erfolgserlebnisse. Du wirst von einer Lernwelle zur nächsten getragen und bist davon überzeugt, dass das bis in alle Ewigkeiten so weitergeht.

Das Problem ist nur: Es geht nicht so weiter. Nicht nur wirst du im Laufe deiner Lernreise auf Lerner treffen, die (zumindest vermeintlich) besser sind als du, sondern du wirst auch feststellen, dass die Anfangseuphorie beim Lernen verfliegt, und zwar genau gegengleich zu deiner Vergessenskurve. Je mehr du vergisst – und das bleibt ja nicht aus, Menschen sind nun mal keine Maschinen -, desto mehr lässt deine Lernbegeisterung nach. Du hast irgendwann das Gefühl, dich im Kreis zu drehen, nur immer die alten Lerninhalte zu wiederholen und in alten Routinen festgefangen zu sein.

Aber ist das wirklich so? Überlege dir vielmehr, warum du vermeintlich keine Fortschritte mehr machst. Am Anfang jeder Sprache ist jede Kleinigkeit neu, du lernst täglich 20, 30 oder 40 neue Vokabeln. Jedes noch so kleine Grammatikthema ist neu, interessant und spannend. Irgendwann hast du die Basisstrukturen alle durchgelernt, ebenso das Grundvokabular. Es ist ganz klar, dass du jetzt nicht jeden Tag 20, 30 oder 40 neue Vokabeln lernen kannst, denn die alten Wörter wollen ja auch verwendet werden!

Eine Lösung für dich habe ich allerdings, wenn deine Lernmotivation ein bisschen in den Keller abgerutscht ist: Lerne abwechslungsreicher, wechsle nicht nur das Material, sondern auch einmal den Lernort oder die Lernzeit. Wenn du in der letzten Zeit viel gelesen hast, dann sprich mehr. Wenn du viel Grammatik gelernt hast, dann lies doch einmal ein Buch. Wenn du viel gesprochen hast, dann kümmere dich um Grammatik. Variiere dein Lernen und konzentriere dich auf Teilbereiche, die du in den letzten Wochen oder Monaten ein bisschen stiefmütterlich behandelt hast. Vielleicht bist du auch ein bisschen lernmüde und brauchst eine kleine Pause? Dann höre nicht komplett auf zu lernen, sondern reduziere deine Lerneinheiten auf die Hälfte. Alternativ kannst du auch eine Reise in das Land planen oder nur die Lerneinheiten absolvieren, die dir besonders gut gefallen, egal, wie zielorientiert sie sind.

3)      Kritik

Du lernst also Französisch. Deine Familie findet aber diese Sprache unnütz und kritisiert dich dafür? Wie gehst du mit dieser Kritik um? Lernst du unbeeindruckt weiter oder zweifelst du jetzt auch selbst an deinem Entschluss, bist hin- und hergerissen, weil du einerseits schon gerne Französisch lernen würdest, aber andererseits …

Manchmal kritisieren sich die Lerner auch selbst. Sie finden sich zu alt oder zu unbegabt zum Sprachenlernen. Sie reden sich ein, überhaupt keine Zeit dafür zu haben. Manche Sprachlerner sind höchst kreativ, wenn es um das Erfinden von Ausreden geht! Das ändert aber nichts daran, was Ausreden sind: Nur Ausreden, nichts weiter.

Viele Lerner haben auch Angst davor, Fehler zu machen und sich dadurch zu blamieren. Sie fürchten Ablehnung durch ihre Gesprächspartner und haben Angst, dass sie ausgelacht werden. Aber ganz im Ernst: Wie oft passiert das? Drehe den Spieß doch einmal um: Wenn jemand in deiner Muttersprache einen Fehler macht, lachst du ihn dann auch aus? Sicher nicht. Vielmehr finden wir diese Fehler sehr charmant und freuen uns, dass sich jemand die Mühe macht, mit uns in unserer Muttersprache zu kommunizieren. Warum sollte es dann bei dir und deinen ausländischen Sprachpartnern anders sein? Abgesehen davon: Wenn dich jemand auslacht, willst du sowieso nichts mit ihm zu tun haben, also ist es egal, was er von dir denkt.

Was also tun?

Wenn du eine Sprache unbedingt lernen möchtest, dann lerne sie auch! Höre nicht auf die Kritiker – es ist ihr Problem! Sie ändern ja auch nicht ihre Gewohnheiten, nur weil sie dir vielleicht nicht recht sind. Du musst dich vor niemandem rechtfertigen.

Fehler sind unbedingt zum Lernen notwendig. Also mache so viele wie möglich und lerne daraus. Verliere die Scheu vor Fehlern! Auf meinem Blog Erfolgreiches Sprachenlernen habe ich einen Artikel zu diesem Thema geschrieben, vielleicht möchtest du ihn lesen.

Rede mit dir wie mit einem guten Freund und höre auf, Ausreden zu finden. Stecke deine Energie lieber in das Lernen. Jammern und Lamentieren hat noch niemandem geholfen!

Werde vielmehr aktiv und freue dich an deinen Erfolgen – auch kleine Schritte bringen dich weiter!

 

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