Träume oder Ziele beim Sprachenlernen – was ist der Unterschied?

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Träume oder Ziele beim Sprachenlernen – was ist der Unterschied?

Sagst du dir, dass es dein Traum wäre, eine Sprache fließend und perfekt sprechen zu können? Oder definierst du eher, dass du zum Ziel hast, bis in drei Jahren ein bestimmtes Sprachniveau in deiner Lernsprache zu erreichen? Träume oder Ziele beim Sprachenlernen – was ist der Unterschied? Du wirst es gleich herausfinden – ich erkläre es dir an einem Beispiel:

Herbert und der Traum, Italienisch zu lernen

Herbert, 50 Jahre, möchte schon seit Jahren Italienisch lernen. Immer wieder sagt er: „Wenn ich in Rente wäre, hätte ich Zeit. Wenn ich mehr Geld hätte, könnte ich ja häufiger nach Italien fahren und die Sprache anwenden. Und ist nicht das Leben im Land sowieso das Beste? Ich würde mir ja gerne ein Haus in der Toskana kaufen, aber ich müsste mehr verdienen, um mir das leisten zu können. Dann müsste ich ja noch die Sprache lernen. Wenn es nur nicht so viele Hinderungsgründe gäbe! Das Alter tut dazu noch sein Übriges!“

Was ist Herberts Problem?

Herbert hat keine genauen Ziele. Er träumt zwar davon, Italienisch zu sprechen, Urlaube in Italien zu verbringen, vielleicht sogar ein Haus dort zu besitzen. Aber … das sind tatsächlich nur Träume, sie sind nur in seinem Kopf, sie sind zu ungenau, nicht messbar und bringen Herbert nicht dazu, tatsächlich zu handeln.

Träume oder Ziele beim Sprachenlernen – was ist der Unterschied?

Herbert kann ja überhaupt nicht tätig werden, denn er weiß ja gar nicht, was genau er erreichen will. Er benutzt nur Begriffe wie „hätte, wäre, könnte, müsste“. Und Ausreden gebraucht er noch dazu. Träume existieren also nur im Kopf, bringen einen aber nicht dazu, tätig zu werden.

Wie schafft Herbert also den Sprung von Träumen zu Zielen?

Die allgemein anerkannte Zielformulierung lautet SMART – dies entspricht den Begriffen „spezifisch“, „messbar“, „aktiv beeinflussbar“, „realistisch“ und „terminiert“. Allerdings finde ich diese Formel ein bisschen kompliziert. Meiner Meinung nach reicht es vollkommen aus, wenn Ziele realistisch und messbar sind. Realistisch heißt in diesem Fall: Schafft Herbert das, was er sich vorgenommen hat? Sind seine Ziele erreichbar? Ist die Zeit, die er dafür aufwenden muss, auch mit seinem Arbeitsleben und seinen sonstigen Verpflichtungen vereinbar? Messbar heißt, dass der Erfolg nachprüfbar sein muss. Herbert muss also in der Lage sein zu bemerken, wann er sein Ziel erreicht haben wird. Beispielsweise kann er eine bestimmte Vokabelanzahl oder verschiedene Vokabelthemen definieren, die er bis zum Tag X beherrschen möchte. Außerdem kann er einige Grammatikthemen definieren, die zu seinem Ziel gehören.

Herbert sollte sich also fragen, was für ihn machbar ist. Dafür sind verschiedene Faktoren ausschlaggebend: Welche Methode will Herbert zum Lernen nutzen, will er lieber in einen Sprachkurs gehen, will er zu Hause per Online-Kurs lernen? Wie viel Zeit kann er investieren? Auf welchem Sprachniveau befindet er sich bereits? Hat er eventuell schon Lernerfahrung mit anderen Sprachen? Diese Fragen beeinflussen natürlich seine Zielsetzung. Die Messbarkeit setzt sich zusammen aus den beiden Fragen: „Was will Herbert erreichen?“ und „Bis wann will Herbert sein Ziel erreichen?“ Herbert sollte sich also diese Fragen stellen und sich einen Lernplan ausarbeiten.

Wie geht es dann für ihn weiter?

Herbert legt also sein Ziel fest, will also in einem Jahr einen passablen Vokabelgrundstock von 2000 Wörtern aufbauen und sich in den wichtigsten Situationen wie Hotel, Restaurant, Barbesuch, Einkaufen, Bank, Arzt, usw. verständigen können. Dafür braucht er einige Grammatikthemen wie die Präpositionen, die Zeitform der Gegenwart, das Konditional (die würde-Form) und die Mengenangaben. Er legt fest, was er wann dafür tun wird.

Was passiert allerdings, wenn Herbert auf sich alleine gestellt ist?

Dann passiert meist folgendes: Viele Menschen, und so vermutlich auch Herbert, brechen ihr Vorhaben wieder ab.

Wie sieht es aber aus, wenn eine zusätzliche Kontrollinstanz vorhanden ist?

Das können der Partner oder auch Freunde sein. Dann ist der Erfolg viel wahrscheinlicher! Herbert möchte nur sehr ungern zugeben, dass er sein Ziel verfehlt hat. Daher lernt er konsequenter und zielgerichteter und kommt so seinem Ziel immer näher.

Welche Säulen sind also notwendig?

Zum einen braucht Herbert ein großes Ziel, dieses muss machbar und messbar sein.

Dann muss dieses Ziel in Teilziele aufgesplittet werden. Herbert sollte also eine Monats-, Wochen- und Tagesplanung vornehmen. Dafür ist ein Lernplan bestens geeignet. Herbert schreibt sich also seine Planung entweder in eine Tabelle oder in einen Kalender. Außerdem informiert Herbert einige Menschen über sein Vorhaben und sorgt so dafür, dass eine gewisse „Überwachung“ von außen stattfindet.

… und natürlich sollte Herberts Ziel auch wirklich Herberts Ziel sein! Es hilft Herbert überhaupt nicht weiter, wenn er nur seiner Frau zuliebe Italienisch lernt, obwohl ihm Englisch viel besser gefällt.

Wie sieht es bei dir aus? Hast du auch das Ziel, eine Sprache zu lernen? Probiere doch das Konzept gleich einmal aus – vielleicht bist du ja auf den Geschmack gekommen.

Träume oder Ziele beim Sprachenlernen – was ist der Unterschied? Diese Frage ist ja jetzt beantwortet. Jetzt bist du dran! Werde tätig und freue dich an deinen Erfolgen, zusammen mit deinen Mitmenschen, die dich unterstützt haben und weiterhin unterstützen.

Und wenn du weitere Informationen brauchst, steht dir der Blog hier auf CourseFinders und auch mein Blog auf ErfolgreichesSprachenlernen zur Verfügung. Außerdem habe ich ein Buch geschrieben, das sich auf über 370 Seiten dem Thema Sprachenlernen widmet. Du kannst das Buch als Taschenbuch und als E-Book bei Amazon, anderen Portalen und in jeder Buchhandlung kaufen.

Viel Spaß beim Lernen und beim Erreichen deiner Ziele im Leben wünschen wir von CourseFinders dir!

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