Zu alt zum Sprachenlernen? – Warum das nur ein Mythos ist

zu alt zum Sprachenlernen

 

„Ich bin zu alt zum Sprachenlernen“ – diesen Satz hört man sehr häufig von Erwachsenen, die prinzipiell eine Sprache lernen möchten, aber Angst haben, dass sie es nicht schaffen könnten. Allerdings gibt es sehr viele Menschen, die erst in einem hohen Alter angefangen haben, eine Sprache zu lernen, oder bis ins hohe Alter mit dem Sprachenlernen aktiv bleiben. Das sieht man beispielsweise bei Sprachkursteilnehmern. Viele Sprachkurse, vor allem am Vormittag, werden von Senioren gebucht. Die Ausrede „Ich bin zu alt zum Sprachenlernen“ hört man von diesen Menschen relativ selten. Ihnen macht es Spaß, denn im Alter haben viele Menschen Zeit, Geld und auch das Interesse, das Gelernte im Land auch umzusetzen. Nicht wenige ältere Menschen denken darüber nach, im Ausland zu leben oder zumindest einen Teil des Jahres dazu verbringen.

Zu alt zum Sprachenlernen? Keineswegs! – Was sind denn überhaupt die Vorteile, im Alter noch eine Sprache zu lernen?

Zum einen kannst du neue Kontakte knüpfen, reisen und fremde Länder kennenlernen. Im Alter hast du endlich Zeit, häufig auch das Geld und das Interesse, zum Beispiel nach Südamerika, nach China oder nach Südafrika zu reisen. Um dort sprachlich durchzukommen, hilft dir der Satz „Ich bin zu alt zum Sprachenlernen“ nicht wirklich weiter, du solltest schon ein paar Sätze in der jeweiligen Landessprache oder in Englisch sprechen können.

Ein zweiter Vorteil ist, dass man lebenslang geistig fit bleibt. Dein Gehirn wird trainiert und bestimmte Krankheiten werden verhindert oder zeitlich hinausgeschoben.

Natürlich kann das Sprachenlernen auch persönliche Interessen haben. Vielleicht hast du einen russischen Schwiegersohn, eine schwedische Freundin oder einen portugiesischen Arbeitskollegen. Vielleicht interessieren dich aber auch Bücher im französischen Original oder die leckeren spanischen Tapas, die du gerne nach Originalrezepten nachkochen möchtest. Jeder Mensch hat andere Ziele und daher ist der Satz „Ich bin zu alt zum Sprachenlernen“ fehl am Platz. Man ist niemals zu alt.

Ich bin zu alt zum Sprachenlernen – ein Mythos!

Wie du bereits sehen konntest, ist unserer Meinung nach dieser Satz „Ich bin zu alt zum Sprachenlernen“ nicht haltbar und nur ein Mythos. Er dient als praktische Ausrede. Was allerdings wahr ist: Ältere Menschen lernen anders als jüngere. Deshalb sollte man sein Lernen den Bedürfnissen älterer Menschen anpassen. Wahr ist auch, dass man als älterer Mensch meist etwas länger braucht, um Lerninhalte zu behalten. Auch Aussprache und Betonung lassen sich nicht ganz so leicht einüben. Die sind aber nur kleine Nachteile gegenüber den vielen Vorteilen, die man als älterer Lerner hat!

1)      Organisation und Struktur

Ein älterer Lerner neigt dazu, sehr strukturiert und organisiert zu lernen. Er braucht normalerweise eine genaue Planung und meist sogar ein Lehrbuch, in dem er Schritt für Schritt den Texten, Erklärungen und Übungen folgen kann. Ältere Menschen mögen normalerweise das „ernsthafte Herangehen“ an eine Sprache lieber als die Näherung durch Spiele. Viele ältere Menschen kennen das klassische Lernen noch aus dem Schul- und Berufsleben und tun sich schwer damit, sich auf die modernen Lernmethoden um- und einzustellen.

Was also tun? Diese Menschen sollten sich einen Sprachkurs suchen, der die Struktur ziemlich genau vorgibt, ein Lehrbuch verwendet und nach Möglichkeit eine nicht-muttersprachige Lehrkraft hat. Nicht-muttersprachige Lehrkräfte haben nämlich den Vorteil, Grammatikphänomene vergleichend zur Muttersprache erklären zu können. Muttersprachler neigen häufig dazu, Fragen mit dem Satz „Das ist einfach so, finden Sie sich damit ab!“ zu beantworten.

2)      Kontinuität

Ältere Lerner sind es gewohnt, konstant über einen längeren Zeitraum zu arbeiten. Daher macht es Sinn, jeden Tag ein kleines Pensum in der Fremdsprache zu bearbeiten. Die Lernziele sollten nicht zu hochgesteckt werden, denn wenn sie nicht erreicht werden, ist die Enttäuschung groß. Der ältere Lerner sollte sich lieber realistische Ziele setzen und sich Tag für Tag daran freuen, diese auch zu erreichen. Das motiviert und die Wahrscheinlichkeit des Weiterlernens wird erhöht.

Was also tun? Ein Lernplan ist sicher eine gute Idee. Zuvor sollte man sein Ziel definieren. Es ist sehr wichtig zu wissen, ob du Italienisch, Spanisch oder Französisch für den Urlaub lernen möchtest oder ob du Kenntnisse auch in Spezialgebieten brauchst. Möchtest du Filme im Original schauen oder lieber Bücher lesen? Je genauer du dein Ziel definierst, desto genauer lässt sich auch der Plan für deine Lerneinheiten festlegen. Klar ist, dass du nur Schritte in die richtige Richtung unternehmen kannst, wenn du weißt, wo du hinwillst.

3)      Lernen von Wortschatz

Als älterer Mensch bist du nicht darauf angewiesen, Wortschatz zu lernen, nur weil er in irgendwelchen Vokabellisten steht. Konzentriere dich auf die Vokabeln, die du für dein Leben brauchst. Wenn du nicht zum Campen gehst, brauchst du auch keinen Campingwortschatz. Wenn du keine Birkenpollenallergie hast, brauchst du auch die Vokabeln dafür nicht zu wissen.

Was also tun? Solltest du eine Sprache wie Italienisch oder Englisch für den Urlaub lernen, dann arbeite dich kontinuierlich durch die Bereiche Begrüßung, Verabschiedung, Bar und Restaurant, Hotel, Einkaufen, Wegbeschreibungen usw. Halte dir auch einen Zettel mit Notfallsätzen in der jeweiligen Sprache bereit, damit du im Fall von Problemen reagieren kannst.

4)      Betonung und Aussprache

Als Erwachsener, vor allem als älterer Mensch (und hier greift der Satz „Ich bin zu alt zum Sprachenlernen“ wohl noch am ehesten) fällt es einem sehr schwer, die richtige Aussprache und die richtige Betonung zu lernen. Dafür bieten sich Techniken an wie Shadowing oder lautes Vorlesen. Gespräche mit Muttersprachlern sind bestens geeignet, um die Aussprache zu üben. Für das Hörverständnis ideal sind Filme, Videos, DVDs, multimediale Sprachkurse und natürlich das lebende Objekt in Form von Sprachpartnern. Und ein Akzent ist doch auch ziemlich charmant, oder? Wenn du einen Franzosen Deutsch sprechen hörst, hört sich das ziemlich schön an.

Was also tun? Schaue dir Filme und Videos in deiner Lernsprache an. Höre Radio oder Podcasts, mache im Internet einen multimedialen Sprachkurs. Sprachpartner findest du ebenfalls sehr leicht über das Internet, zum Beispiel über die Seite Italki. Lautes Vorlesen solltest du am besten jeden Tag üben (das dauert auch nur ein paar Minuten) und Shadowing ist eine Technik, die am Anfang ziemlich anstrengend ist, aber schnell Erfolge bringt. Dann hat die Ausrede „Ich bin zu alt zum Sprachenlernen“ schnell ausgeführt.

5)      Sozialleben

Ältere Menschen lernen eine Sprache nicht nur, um geistig fit zu bleiben, sondern auch, um unter Leute zu kommen. Daher ist ein Besuch eines Sprachkurses, egal ob im Inland oder Ausland, ideal. So verschaffst du dir auch immer wieder Sprechgelegenheiten, kannst die Sprache in unterschiedlichen Situationen anwenden und sitzt nicht den ganzen Tag nur zu Hause. Dadurch werden Hemmschwellen abgebaut und du wirst feststellen, dass du, wenn du die Sprache dann wirklich benötigst, schneller, entspannter und stressfreier reagieren wirst, denn du hast die Situation ja vorher geübt. Der Zusatzfaktor ist auch noch, dass Sprachenlernen mit anderen Menschen Spaß macht. Nicht selten entstehen dann auch noch Freundschaften oder richtige Lerngruppen.

Was also tun? Suche dir einen passenden Sprachkurs in deiner Stadt oder in deinem Zielland, zum Beispiel in Spanien, in Italien oder in Großbritannien. Auf unserer Internetseite findest du für fast jedes Land, das für einen Sprachkurs infrage kommt, passende Angebote.

Na, hast du  Lust auf einen Sprachkurs  bekommen? Auf unserer Internetseite findest du die entsprechenden Informationen. Wir wünschen dir schon einmal viel Spaß beim Stöbern, Reisen und natürlich beim Lesen.

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