Wie in Großbritannien, Deutschland, Spanien und Italien Weihnachten gefeiert wird

Weihnachten

Wie in Großbritannien, Deutschland, Spanien und Italien Weihnachten gefeiert wird

 

Wie wird in der Welt eigentlich Weihnachten gefeiert? Sind die Traditionen sehr ähnlich oder unterscheiden sie sich doch sehr? Hier ist eine kleine Auflistung verschiedener Länder ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

 

Großbritannien

Schon im November schreiben die Kinder ihre Wunschzettel für den Weihnachtsmann. Und wie in vielen anderen Ländern auch werden die Geschäfte gefühlt jedes Jahr früher weihnachtlich geschmückt. Ab dem ersten Dezember darf man jeden Tag ein Türchen des Adventskalenders öffnen. Hinter jedem Türchen verbirgt sich ein Stückchen Schokolade, ein Bildchen oder ein kleines Spielzeug. Der Weihnachtsbaum wird ebenfalls schon vor Weihnachten aufgestellt und mit Lichtern und Dekorationen geschmückt. Am Weihnachtsabend selbst, dem Heiligen Abend (24.12.), hängen die Kinder für den Father Christmas ihre Strümpfe hinaus – und um sich für die Geschenke zu bedanken, bekommt Rudolph das Rentier eine Karotte und Father Christmas ein Glas Milch und einen Mince Pie.

Das typische Weihnachtsessen ist Truthahn gefüllt mit Heidelbeeren und als Nachtisch der Christmas Pudding oder Christmas Cake.

Weißt du, was ein Christmas Cracker ist? Dabei handelt es sich um eine Papierrolle, die gewickelt ist wie ein Bonbon. Man zieht sie auf und mit einem Knall hüpft der ganze Inhalt – ein Witz, der am Tisch vorgelesen werden muss, ein bisschen Kleinkram und eine Papierkrone – heraus! Diese Papierkrone darf sich jeder auf den Kopf setzen und ein Weihnachtskönig sein!

Der Boxing Day ist der 26.12. und war ursprünglich der Tag, an dem die Bediensteten und Händler ihre Weihnachtsgeschenke von ihren Arbeitgebern bekommen haben. Inzwischen aber ist dieser Tag der klassische Shoppingtag für die Briten und ein nationaler Feiertag in Großbritannien.

 

Deutschland

In Deutschlang beginnt die Weihnachtszeit ebenfalls schon im November, auch wenn Lebkuchen und Stollen bereits ab August in den Supermärkten verkauft wird! Am Sankt-Martins-Tag, dem 11.11., werden für die Kinder Laternenumzüge organisiert – an diesem Tag beginnt in Deutschland übrigens auch die Faschingszeit. In manchen deutschen Gegenden gibt es auch den Brauch, an diesem Tag zum Friedhof zu gehen und ein Licht aufzustellen, um die Dunkelheit zu vertreiben.

Auch in Deutschland gibt es den Brauch des Adventskalenders.

Am 6.12. kommt der Nikolaus. Dieser bringt den Kindern Süßigkeiten, Lebkuchenhäuser, Mandarinen, Äpfel und Nüsse – als „Gegenleistung“ müssen die Kinder kleine Gedichte aufsagen oder Lieder vorsingen.

In deutschen Haushalten gibt es so gut wie immer einen Adventskranz. Dieser schmückt den Ess- oder Wohnzimmertisch und besteht aus geschmückten, zum Kranz gebundenen Zweigen mit 4 Kerzen, von denen jeweils eine an den 4 Sonntagen vor Weihnachten angezündet wird. In dieser Zeit werden auch die Weihnachtsplätzchen und der Stollen gebacken.

Am 24.12. wird der Weihnachtsbaum aufgestellt – im Gegensatz zu südlichen Ländern meist ein echter Baum – und in vielen Familien gibt es zum Abendessen vor oder nach dem Kirchgang Würstchen mit Kartoffelsalat.

Das typische Weihnachtsessen für den ersten Weihnachtsfeiertag, den 25.12., ist die Weihnachtsgans. Die Familien kommen zusammen und feiern Weihnachten.

 

Spanien

In Spanien gibt es einige Traditionen, die in Deutschland ziemlich unbekannt sind. Für Spanier sehr wichtig ist die Weihnachtslotterie, El Gordo, die größte Lotterie der Welt. Praktisch jeder Spanier kauft sich Lose – zusammen mit Arbeitskollegen, mit Familienangehörigen, mit Freunden, alleine – und verfolgt die Ziehung, die live im Fernsehen und im Radio übertragen wird, mit höchster Spannung. Immer wieder liest man in der Zeitung von spanischen Dörfern, die zu Wohlstand gekommen sind!

Am 24.12., am Heiligen Abend, isst die ganze Familie gemeinsam zu Abend. Eine typische Spezialität ist das Turrón – eine Art Nougat aus Mandeln, Honig, Zucker und Eiern und anderen Zutaten, je nach Geschmacksrichtung.

Nach dem Essen wird „Urne des Schicksals“ gespielt: Jeder darf Lose aus der Urne des Schicksals ziehen. Enthalten sind aber nicht nur Geschenke, sondern auch Nieten. Jeder darf so lange ziehen, bis er ein Geschenk erhalten hat. Traditionell findet die Bescherung erst am 6. Januar, also zu Dreikönig, statt, aber inzwischen passen sich die Traditionen ein bisschen an und in vielen Familien gibt es die Geschenke schon zu Weihnachten.

Die „Misa del Gallo“ ist die Mitternachtsmesse. Sie heißt so, weil der Legende nach ein Hahn (gallo) der erste war, der die Geburt des Jesukindes verkündet hat. Häufig bleiben die Menschen nach der Messe noch auf Plätzen und singen Weihnachtslieder zusammen. Es werden Feuer angezündet und die Menschen feiern noch lange Zeit zusammen.

Am „Dia de los Inocentes“, am 28.12., sollte ursprünglich an den Kindermord von Herodes erinnert werden. Inzwischen ist der Tag ähnlich dem ersten April in anderen Ländern. Überall werden den Menschen Streiche gespielt.

Die Silvestertradition in Spanien besagt, dass man sich kurz vor Mitternacht vor den Rathäusern der Städte trifft und bei den 12 Glockenschlägen zu Mitternacht 12 Trauben verspeisen muss – zu jedem Glockenschlag eine. Das soll Glück bringen.

Am 5. Januar kommen die Weisen aus dem Morgenland. Sie werden mit Umzügen und biblischen Aufführungen empfangen, die Kinder erhalten Süßigkeiten.

In der Nacht auf den 6. Januar stellen die Kinder dann ihre Schuhe, Stroh und Wasser vor die Zimmertüren und bekommen ihre Geschenke. Abends gibt es nochmals ein Festessen. Eine Spezialität dabei ist der Rosco de Reyes, ein ringförmiger Kuchen mit einer eingebackenen kleinen Figur. Wer diese Figur in seinem Stück findet, ist der König des Tages.

 

Italien

In Italien geht die Vorweihnachtszeit nicht mit dem ersten Advent los, sondern erst mit dem 8. Dezember, Mari# Empfängnis. In Italien werden an diesem Tag die Weihnachtsbäume aufgestellt – und es ist kaum zu glauben für uns Deutsche, wie bunt italienische Weihnachtsbäume sein können! Da blinkt und glitzert es, was das Zeug hält. Aber woher kommt der Brauch des Weihnachtsbaumes? Der Brauch stammt von Königin Margarethe von Italien, die erstmals in ihrer Residenz, dem Palazzo Quirinale in Rom, einen Weihnachtsbaum aufstellte.

In italienischen Städten und Dörfern gibt es auch häufig Krippen – die berühmtesten Krippen kommen aus Neapel, dort gibt es sogar eine ganze Straße, die via San Gregorio Armeno, in der die Krippenbauer beheimatet sind. In den Cinque Terre, in Manarola, gibt es übrigens die größte Krippe Italiens. Sie befindet sich auf einem Hügel und wird mit 15.000 Lichtern beleuchtet. 300 Figuren werden darin dargestellt!

Panettone ist eines der berühmtesten Weihnachtsgebäcke von Italien. Angeblich stammt der Name von einem Mailänder Bäcker namens Toni, der einen Nachtisch herstellen sollte und eine neue Kuchenkreation erfindet, eben den Panettone (Pane di Toni). Inzwischen gibt es den Panettone aber nicht nur in der Originalvariante aus Hefeteig mit Rosinen und kandierten Früchten, sondern auch mit Zitronen-, Schokoladen- oder Vanillecreme.

Meist, das variiert allerdings von Region zu Region, beginnt das Weihnachtsfest mit dem Cenone (Abendessen) am 24.12. und/oder mit der Mitternachtsmesse. Am 25.12. werden am Vormittag die Geschenke geöffnet und die Familien bereiten sich auf das Pranzo di Natale (das Mittagessen) vor.

Typisch italienisch ist die Tombola. International kennt man das Spiel eher unter dem Namen Bingo – in Italien wird entweder um Centbeträge oder um Süßigkeiten gespielt. In manchen Familien erspielt man sich so aber auch die Geschenke. Die Tombola stammt aus Neapel und besteht aus Zahlentabellen mit Ziffern aus dem Bereich von eins bis 90. Bei der neapolitanischen Variante steht jede Zahl für ein bestimmtes Symbol. Der Spielleiter zieht die Zahlen aus einem Säckchen und erzählt die Geschichte zum Symbol der gezogenen Zahl. Wer zuerst eine komplette Reihe an Zahlen voll hat, hat gewonnen.

Am 6. Januar kommt die Befana, eine hässliche, aber gute alte Hexe. Sie fliegt von Haus zu Haus und verteilt Süßigkeiten und Geschenke an die braven Kinder und Kohlestücke an die bösen Kinder. Mit diesem Tag ist dann die Weihnachtszeit beendet.

 

Und für weitere Kenntnisse in Bereichen der Landeskunde ist bestimmt ein Sprachaufenthalt in Italien, Spanien, Deutschland (wenn du kein Deutscher bist) oder Großbritannien nicht schlecht. Informiere dich doch auf unserer Internetseite über passende Sprachschulen und Universitäten!

 

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