Warum du Fehler in der Fremdsprache machen musst

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Machst du gerne Fehler? Natürlich nicht, wirst du jetzt sicherlich ganz entrüstet antworten. Aber warum eigentlich scheuen sich Lerner davor, Fehler zu machen?

Ist es das Gefühl, nicht perfekt zu sein? Ist es die Angst, sich zu blamieren? Ist es die Angst, dass andere Menschen über dich lachen könnten? Ist es die Angst, dass du dich nicht so ausdrücken kannst, dass andere Menschen das verstehen, was du sagen möchtest?

 

Vermutlich ist es eine Mischung aus alldem. Aber – die Frage ist: Sind Fehler schlimm?

 

Warum du Fehler in der Fremdsprache machen musst

 

Dazu möchte ich dir einige Fragen stellen: Wie perfekt führst du denn deine anderen Aktivitäten aus? Läufst du einen 10-Kilometer-Lauf schneller als alle anderen Läufer? Hast du die perfekte Schwimmtechnik? Bäckst du schönere Torten als der beste Konditor der Stadt? Spielst du besser Klavier als Lang Lang oder besser Geige als Anne-Sophie Mutter?

 

Vermutlich nicht. Und warum hörst du mit diesen Tätigkeiten dann nicht auf?

 

Ich glaube, du weißt die Antwort schon selbst: Weil Spaß und Freude an der Tätigkeit selbst viel wichtiger sind als die Perfektion der Ausführung.

 

Wenn das fast bei allen deinen Beschäftigungen so ist, dann sollte das auch beim Sprachenlernen so sein.

 

Also: Keine Angst vor Fehlern!

 

Du hast sicherlich schon Ausländer deine Muttersprache sprechen gehört. Bei ihnen findest du Fehler doch sehr charmant, oder? Du kannst davon ausgehen, dass dir das im Ausland genauso gehen wird. Die Menschen werden dankbar sein, wenn du dich bemühst, wenn du ihre Sprache und ihr Land großartig findest und wenn du versuchst, mit ihnen Kontakt aufzunehmen.

 

Aber andere Lerner sind viel besser als du und machen keine Fehler?

 

Das kommt dir nur so vor. Andere Lerner haben die gleichen Fehler gemacht wie du, nur eben – wenn sie schon weiter fortgeschritten sind – viel eher. Sie machen Fehler auf einem anderen Niveau. Perfekt kann niemand eine Sprache sprechen, noch nicht einmal seine Muttersprache. Es gibt Studien, die beweisen, dass ein Muttersprachler mindestens 100 Fehler am Tag macht, ohne es zu merken – und da sind die Versprecher noch nicht einmal mitgerechnet! Warum also solltest du in der Fremdsprache besser sprechen können als in deiner Muttersprache?

 

Viel wichtiger ist es, aus den Fehlern zu lernen. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten

 

1)      Führe ein Fehlerprotokoll

Du kannst deine Fehler auflisten, vielleicht in einen Karteikasten oder in ein Heft. Von Zeit zu Zeit nimmst du dir diese Notizen (auf denen du dir natürlich die richtige Variante plus einigen Beispielsätzen notiert hast) zur Hand und gehst sie durch. Nach und nach wirst du diese Fehler immer weniger im Gespräch machen.

 

2)      Suche dir vertrauenswürdige Muttersprachler – also nicht den Busfahrer oder die Verkäuferin, sondern eher Freunde oder Verwandte – und lasse dich korrigieren.

Aber halt! Nicht jeder Fehler ist gleich schlimm! Bitte um Rückmeldung zu den wirklich gravierenden Fehlern und versuche diese, durch Übung oder durch das Übertragen in dein Fehlerprotokoll in Zukunft zu vermeiden.

 

 

Der wichtigste Tipp überhaupt ist also:

Fehler sollten dir das Lernen und die Freude daran nicht verderben. Versuche, jeden Tag ein kleines bisschen besser zu werden und Spaß am Lernen zu haben – dann ist es überhaupt nicht schlimm, ob du mal „il yogurt“ oder „lo yogurt“ im Italienischen sagst oder mal zwei Verbformen verwechselst.

 

Viel Spaß beim Fehlermachen wünscht Dir

Christine

 

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