10 Tipps zum Sprachenlernen – damit auch du es schaffst

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Sprachenlernen ist langweilig und besteht nur aus Pauken? Welche Lernerfahrungen bei Fremdsprachen hast du bisher gemacht? Hast du in der Schule früher Englisch oder eine andere Sprache lernen müssen? Warst du froh, als das Pauken und sture Auswendiglernen endlich vorbei war? Hast du dir geschworen, nie mehr eine Sprache zu lernen?

Dann weißt du gar nicht, was du verpasst! Das moderne Sprachenlernen ist nämlich keineswegs langweilig und stupid und hat nichts mehr mit dem ehemaligen Pauken und Auswendiglernen zu tun! Vielmehr beinhaltet es nicht nur die Grammatik und die Vokabeln einer Sprache, sondern auch die Kultur des Landes, die Küche, die Sprachmelodie, die Musik, die Kommunikation – kurzum das Lebensgefühl!

10 Tipps zum Sprachenlernen

Um dir also das Lernen so angenehm wie möglich zu machen, sind hier unsere 10 Tipps zum Sprachenlernen. Dabei ist es egal, auf welche Sprache du sie anwendest, sie funktionieren für fast alle Sprachen gleichermaßen.

1)      Die Aussprache ist wichtig

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass du beispielsweise Chinesen oder Japaner schlechter verstehst, wenn sie Englisch oder Deutsch sprechen, als Italiener oder Holländer? Woran liegt das? Das liegt daran, dass die Satzmelodie, die Lautverbindungen und die Betonungen der Wörter in den asiatischen Sprachen ganz anders funktionieren als bei uns, uns also die Italiener oder Holländer sprachlich näherliegen. Also: Kümmere dich zuerst um die Aussprache, so dass dich die Menschen gut verstehen. Dies gilt umso mehr, je weiter deine Muttersprache von deiner Lernsprache entfernt ist.

2)      Lerne Grammatik, wenn du sie brauchst

Warum solltest du den Subjonctif im Französischen lernen, wenn du nur eine Restaurantbestellung aufgeben möchtest? Wofür brauchst du komplizierte Bedingungssätze im Italienischen, wenn du zum Einkaufen gehst? Und Glückwünsche funktionieren auch ohne 10 verschiedene Relativpronomen. Mache dir also klar, welche Grammatik wichtig ist für die jeweilige Situation. Für eine Restaurantbestellung brauchst du die höfliche Form der Bitten oder die Form, wie ein Wunsch ausgedrückt wird. Wenn du etwas einkaufst, solltest du wissen, wie du Mengenangaben und Produkte verknüpfst. Und für Glückwünsche genügen sogar einige festgelegte Redewendungen.

3)      Sprich von Anfang an

Viele Lerner sagen: „Wenn ich erst einmal perfekt sprechen kann, dann sage ich schon etwas!“ Das ist aber die falsche Strategie. Du solltest so bald wie möglich sprechen. Suche dir von Anfang an Sprechpartner und versuche dich an einfachen Unterhaltungen. Fange erst einmal an mit den Begrüßungen und einigen Basissätzen (die du dir eventuell auf einen kleinen Zettel schreibst und in den Geldbeutel steckst), und erst wenn das gut funktioniert, dann steigerst du dich Schritt für Schritt. Und ganz wichtig: Keine Angst vor Fehlern!

4)      Integriere die Sprache in deinen Alltag

Um eine Sprache zu lernen, musst du sie so oft wie möglich anwenden und mit ihr in Kontakt kommen. Beschäftige dich also so viel wie möglich damit. Das muss nicht am klassischen Schreibtisch sein, sondern kann auch ein Podcast oder Hörbuch sein, das du nebenbei beim Aufräumen oder Autofahren hörst. Oder du liest deinen Lieblingsautor in deiner Lernsprache – es gibt genügend vereinfachte Lektüren für Sprachlerner. Du kannst Zeitungen und Zeitschriften im Urlaub kaufen und zu Hause lesen, du kannst im Internet viele Angebote nutzen. Suche dir auf Facebook entsprechende Sprachgruppen und suche dir Menschen, die die Sprache genauso gerne mögen wie du.

5)      Lerne das, was du brauchst

Es ist verständlich, wenn du perfekt in deiner Lernsprache sein möchtest. Es ist auch verständlich, dass du im Eifer des Gefechts jede Vokabel nachschaust und jede noch so schwierige Grammatikstruktur analysierst. Allerdings überforderst du dich und dein Gehirn damit und du verzettelst dich leicht. Konzentriere dich also darauf, das zu lernen, was du wirklich brauchst. Du möchtest Italienisch für den Urlaub lernen? Dann haben da Fachbegriffe aus Physik und Chemie nichts zu suchen. Du brauchst Englisch im medizinischen Bereich? Dann lass das geschichtliche Vokabular weg. Du möchtest eine Rundreise in Frankreich machen und dabei die verschiedenen Baustile verstehen lernen? Dann lerne das entsprechende Vokabular. Astrophysik oder Rechtswissenschaft brauchst du dafür sicher nicht. Ein guter Gradmesser ist außerdem: Wörter, die du in deiner Muttersprache niemals verwendest, brauchst du auch in der Lernsprache nicht.

6)      Lerne Vokabeln im Zusammenhang

Einzelvokabeln bringen dich beim Sprachenlernen nicht sehr weit. Allerdings ist dir sicherlich schon aufgefallen, dass das die gängige Vorgehensweise von Lehrbüchern ist. Lerne Vokabeln lieber im Zusammenhang. Dieser Zusammenhang kann ein thematischer Zusammenhang sein, also Vokabular zum Thema Architektur oder Sport, ein situativer Zusammenhang, also „Welches Vokabular braucht man beim Arzt?“, oder auch Wortverbindungen. Wortverbindungen sind feste Kombinationen von Wörtern in einer Sprache. Nehmen wir das Wort „problem“ als Beispiel. Im Englischen hast du diese Verbindungen: and you think you’ve got problems!, stay out of my problems!, family problems, financial problems, to face a problem, drinking problem, to pose a problem for sb., problem day.

Im Deutschen hast du für “Problem” folgende Verbindungen: es gibt Probleme, mit jmd/etw. Probleme haben. vor einem Problem stehen, zum Problem werden, ein ungelöstes Problem, Probleme wälzen.

Du siehst also, dass wörtliche Hin- und Herübersetzungen nicht funktionieren. Daher solltest du gleich ganze Redewendungen und Ausdrücke lernen.

7)      Lerne abwechslungsreich

Nichts ist langweiliger als immer die gleiche Lernmethode. Nutze zum Lernen alle Sinne. Du solltest natürlich das Sprechen, das Lesen, das Hören und das Schreiben trainieren, aber Lernen beinhaltet noch viel mehr: Nimm an einem Kochkurs in deiner Lernsprache teil, schaue deinen Lieblingsfilm in der Originalversion, höre Opern oder deine Lieblingsmusik.

8)      Nutze die perfekte Methode

Seit es das Internet gibt, nehmen die Angebote an Sprachkursen, Lernmaterial und Lernmethoden stetig zu. Welche sollst du also nutzen? Welche ist für dich am besten geeignet? Ganz einfach die, mit der dir das Lernen am meisten Spaß macht, mit der sichergestellt ist, dass du dich regelmäßig damit beschäftigst, und mit der du Erfolge erzielst. Probiere also aus: Was für dich gut funktioniert, behältst du bei, was nicht funktioniert, lässt du weg. Nur weil deine Nachbarin mit Methode XY blendend zurechtkommt, muss das nicht für dich gelten.

9)      Setze dir ein Ziel

Bevor du anfängst zu lernen, stelle dir die Frage nach dem Warum? Was möchtest du erreichen? In welcher Zeit? Mit welchem Aufwand? Und wenn dein Ziel feststeht, dann fängst du einfach an.

10)  Überfordere dich nicht

Sage dir nicht: „Ab morgen lerne ich jeden Tag 3 Stunden – ohne Ausnahme!“. Normalerweise hältst du das sowieso nicht durch. Starte lieber mit einigen Minuten, also mit einem Pensum, das gut zu schaffen ist, und erst wenn das für dich Routine geworden ist, steigerst du im Umfang. Sprachenlernen braucht Zeit.

Jetzt wünsche ich dir noch viel Spaß beim Lernen!

Und wir sehen uns hoffentlich wieder beim nächsten Artikel

Herzliche Grüße

Christine

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